Beide Begriffe sind mir seit meiner Jugend gut vertraut. Ich gebe zu, dass ich so mit 12-13 Jahren mir beim Schach manchmal einen Vorteil erschlichen habe.
Wenn es in einer Partie kritisch wurde, faltete ich unter dem Tisch meine Hände und sprach: "Lieber Gott, wenn du mich heute gewinnen lässt, dann gehe ich am Sonntag ganz bestimmt in die Kirche. Gut, beim letzten Mal bin ich dann trotzdem nicht gegangen, aber dieses Mal ganz bestimmt."
Fazit: Gewonnen - ja, aber leider wieder keine Zeit für den Kirchgang gehabt.
Heute erlebte ich bei meiner jungen Nachbarin Katha eine ganz neue Art von Vertrauen.
Ich sah, dass Katharina ihre Wäsche auf dem Balkon aufgehängt hatte. Ich klingelte bei ihr und sagte, dass es zu regnen beginne. Katharina sah auf ihr Smartphone und teilte mir voller Überzeugung mit, dass es nicht regnet.
Kein Gott- oder Urvertrauen, sondern schlichtweg "Handyvertrauen". Ich sagte ihr, dass es nicht im Handy regnet, sondern die Tropfen vom Himmel kommen. Katharina guckte nur gönnerhaft und sie hatte recht. Während ich mit ihr sprach, hatte es bereits wieder aufgehört zu regnen. Aber ich bleibe dabei, es waren mindestens zehn Tropfen.
PS: Irgendwann wird auch wieder Schach gespielt.