Mit einem Kraftakt hat die Dritte in der vorletzten Runde der Saison den Aufstieg in die Stadtliga perfekt gemacht. Beim direkten Konkurrenten Oberschöneweide 3 gab es ein knappes 4,5:3,5, das den ersten Platz in der Klasse 1.3 sicherstellte.
Die Ausgangslage war alles andere als günstig: viele Spieler fehlten, unglücklicherweise lief parallel auch noch die deutsche Pokalmeisterschaft. An den Start ging deshalb eine Melange aus Stammspielern der Dritten und unserem Nachwuchs aus der Vierten. Und die Mischung reichte knapp zum Sieg:
Nach dem fast schon üblichen frühen Remis von Jochen (hätte man da eigentlich Geld drauf wetten können?) waren dann unsere Jugendspieler als nächste fertig, mit durchwachsenen Ergebnissen. Während es bei Alois und Vladimir nichts zu holen gab, konnte Boris seinen Gegner taktisch überlisten und einen sehr wichtigen Punkt holen. Trotzdem lagen wir mit einem hinten, und die alte Garde musste kräftig hinlangen, um das aufzuholen. Markus kassierte mit Schwarz in der Eröffnung einen Bauern und holte dann sicher das Endspiel nach Hause. Souverän. Matthias hatte gegen ein Tartakower-Damengambit erst mal ganz viel gar nichts, aber nach ein paar passenden Abtauschen wurden die hängenden Bauern des Gegners doch schwach und fielen. Rüdiger berichtete stolz, dass er mit Weiß gegen Caro-Kann einen positionellen Vorteil bekommen hatte (mal ehrlich Rüdi, das G E H T eigentlich G A R N I C H T, hast du meinen letzten Artikel nicht gelesen?), den er dann ebenfalls verwertete. Na gut, weil das der Aufstiegspunkt war, will ich das mal hinnehmen! Die letzte Partie, vom bekannt wilden Son gegen den ebenso gefürchteten Taktiker Gieritz, war, je nach Geschmack, eine Augenweide, oder für gewisse Positionsspieler eher ein Rezept für Kopfschmerztabletten. Nach heterogenen Rochaden, Quallenopfer, Damenverlust, rennenden Freibauern, die nur von der schwarzen Dame aufgehalten werden konnten, während der schwarze König ins Zentrum marschierte, und dann doch dem entscheidenden Schlag gegen den weißen König zog Son letzten Endes den Kürzeren. Gut, dass da der Kampf schon entschieden war. So ließ sich das Spektakel genießen wie ein Action-Blockbuster. Nur das Popcorn hat gefehlt.
Dieser Sieg, und damit der Aufstieg, hatte viele Väter, und wird hoffentlich ebenso viele Nutznießer haben: Die Zweite verzichtete darauf, die stärksten Spieler hochzuziehen, nachdem die eigenen Aufstiegsambitionen abgeschliffen waren, die Stammspieler der Dritten haben gut bis hervorragend gepunktet, aus der Vierten haben sich die Nachwuchsspieler mit eingebracht, die Fünfte rückte komplett nach oben auf und verzichtete ganz auf einen Antritt. Besonderer Dank gilt unseren ewig rührigen Mannschaftsführern und Organisatoren Atila und Helmut, die alles an die Bretter gebracht haben, was eine Figur halten kann. Jetzt können wir den letzten Spieltag ganz entspannt im gelben Trikot als „Tour d’honneur“ angehen und dann auf das Erreichte anstoßen. Ich freu‘ mich drauf!
Matthias Budt
TSG Oberschöneweide 3 |
SK Zehlendorf 3 |
||||||
1 |
1 |
Alexander Scholz |
1989 |
1 |
Matthias Budt |
2152 |
0:1 |
2 |
4 |
Jamal Akbar |
1881 |
3 |
Markus Penner |
2074 |
0:1 |
3 |
5 |
Dietmar Gieritz |
1970 |
6 |
Truong-Son Nguyen Luu |
2004 |
1:0 |
4 |
6 |
Heinz Matitschka |
1818 |
8 |
Joachim Behrmann |
2102 |
½:½ |
5 |
7 |
Dirk Herrmann |
1872 |
10 |
Rüdiger Merz |
1801 |
0:1 |
6 |
8 |
Kai-Uwe Melchert |
1818 |
402 |
Aloïs Quetin |
1875 |
1:0 |
7 |
9 |
Ronald Speer |
1818 |
403 |
Boris Namestnikov |
1748 |
0:1 |
8 |
11 |
Klaus-Dieter Gruner |
1777 |
409 |
Vladimir Nowak |
1526 |
1:0 |