Zahlreiche verpasste Chancen, aber ein positiver Blick nach vorn!

Gestern traten wir in der Landesliga auswärts gegen die SF Nord-Ost Berlin an. Da wir zugunsten unserer 3. Mannschaft etwas schwächer antraten, hatte der Kampf mehr einen freundschaftlichen Charakter. Das passte auch Perfekt zu unseren Gegnern, die ebenfalls in der Regel entsprechend eingestellt sind.

Im Verlauf des Kampfes hatte ich die erste halbe Stunde zunächst mehr die Uhrzeit im Blick, da drei Spieler fehlten. Während einer kurze Zeit später eintraf, hatten sich zwei enorm verfahren.

 

Die Entspannung traf dann ein, als wir letztlich gegen ca. 09:20 Uhr vollzählig waren.

Ansonsten sah es zu Beginn des Kampfes an den Brettern überwiegend positiv aus.

Michael schien seinen Gegner förmlich mit einer seltenen Variante zu überspielen. Mirza glich ohne Probleme aus. Thomas hatte hingegen eine zumindest klar bessere Stellung erhalten. Auch an den vorderen Brettern sah es nicht verkehrt aus:

Erwin kämpfte mit Schwarz um die Intitiative. Darko überlegte, wie er seinen temporären Mehrbauern, der i. d. R. fallen wird, gegen einen Angriff austauschen kann und Peters Stellung war ursprünglich komplett im Bereich des Ausgeglichenen.

Bei mir wirkte die Stellung recht übersichtlich. Dadurch orientierte sich meine Spielweise mehr nach meiner Routine und psychologischen Kenntnissen.

Einzig Philipp kannte sich offensichtlich in einer Nebenvariante von seiner favorisierten Eröffnung nicht aus. Dadurch agierte er zu optimistisch und wurde förmlich ausgekontert.

Im Laufe der nächsten Stunden änderte sich nicht viel. Lediglich Peter übersah im Endspiel Läufer + Springer gegen das gegnerische Springerpaar ein paar kleine taktischen Finessen, sodass mehrere Bauernschwächen letztlich die Niederlage bedeuten sollte.

Damit 0 : 2 nach etwa 3 Stunden.

Erwin bekam zu diesem Zeitpunkt einen immer gefährlicheren Angriff, sodass beide Seiten behutsam vorzugehen hatten. Allerdings rannte auch die Zeit davon. Dadurch beeinflusst, wurde plötzlich ein Spieß komplett vergessen, wodurch sich die Dame vom Kampf verabschiedete. Der Rest war dann nur Frust und Verzweiflung.

0 : 3

Nachdem Michael zu Beginn eine einfache Chance ausließ (sicherer Mehrbauer), kämpfte er im Endspiel noch verbissen um Siegeschancen, musste dann jedoch mit einem Minusbauern im 4 gegen 3 Turmendspiel an einem Flügel den Kampf ums Remis aufnehmen.

Während dessen entschied Mirza mannschaftsdienlich mehrfach kein Remis anzustreben, sondern Ungleichgewichte zu schaffen. Allerdings überzog auch er dabei und kämpfte nach den 4 Stunden plötzlich mit zwischendurch 3 Minusbauern ums Remis.

Thomas generierte mehr und mehr eine komplette strategische Gewinnstellung, ehe er im 40. Zug das Rechnen eingestellt hatte und einen simplen positionellen Zug machte ... und dabei ein ebenso simples Abzugsschach mit einem Bauern zuließ. Ergebnis: Figur ist weg, Partie ist weg ...

Nach weiteren verzweifelten Zügen musste auch Thomas das Handtuch werfen.

0 : 4

Währenddessen hatte ich meinen Gegner überspielt und für einen Ehrentreffer gesorgt. Damit dürfte eine Serie fortgesetzt werden:

Jeder Mannschftskampf in der BMM bzw ggf. auch in der 2. BL, in der ich siegte, wird nicht gewonnen.

1 : 4

Darko hat aus seinem Angriff hingegen einen Mehrbauern mit starkem Druckspiel geschaffen. Allerdings bereitete der gegnerische Freibauer ordentliche Probleme. Mit der nächsten kommenden Zeitnotphase musste sich Darko letztlich mit einem Remis zufrieden geben.

Während Michael seiner Aufgabe im Turmendspiel gewachsen war und das Endspiel realisierte, überschritt Mirza nach 6 Stunden in einer Kampfschlacht die Bedenkzeit. Zwar waren es am Ende noch zwei Minusbauern, jedoch konnte er sie kontrollieren und war kurz davor einen der beiden Bauern zu erobern, weshalb das Endspiel als objektiv Remis einzuschätzen war. Die Uhr ist jedoch am Ende auch eine Figur... und so fehlte die letzte entscheidende Sekunde auf der Uhr.

Damit endete der Kampf mit einem 2 : 6. Das war jedoch kein Beinbruch, sondern brachte die Erkenntnisse:

Erwin und Darko werden in der nächsten Saison mit zunehmender Praxis und mehr Routine ohne Probleme ihre Gewinnstellungen verwerten, während Thomas seine Konzentration bis zum 40. Zug zwingend aufrecht erhalten muss, um damit ebenfalls die guten Stellungen erfolgreich abzuschließen. Dann könnten alle drei bequem weiter oben aufgestellt werden.

Peter und sicherlich auch Jürgen benötigen m. E. in der nächsten Saison definitiv häufiger die weißen Steine, um ihr gesamtes Spielvermögen aufs Brett zu bringen. Das muss bei der neuerlichen Mannschaftsbesprechung für die kommende Saison definitiv Berücksichtigung finden.

Mirza und Michael hingegen erweisen sich als zwei kampfstarke Spieler für die Stadtliga mit prinzipiell großem Potential nach oben.

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AGF