Zudem war unsere Mannschaft stark ersatzgeschwächt, weil neben unseren beiden russischen GM auch GM M. Tazbir (Behinderten-Olympiade) und IM Robert Baskin (Klausuren) nicht mit dabei sein konnten.
Trotzdem war die Stimmung gut und wir staunten nicht schlecht, als wir die hervorragenden Spielbedingungen nach unserer Zugfahrt sahen. Der HSK hatte ein großartiges Event vorbereitet: 1. Bundesliga, 2. Bundesliga, zahlreiche Simultanveranstaltungen, Hamburger Jugendmeisterschaften, Live-Kommentierung, Bücherstand, kostenlose Verpflegung und Getränke, einfach perfekt ...
Beim Auftakt gegen den Tabellenführer HSK 2 lief es zunächst grausam. Nach drei Stunden stand es 0,5 : 3,5. IM L.Sawlin, IM R. Lagunow und Thomas Heerde mussten aufgeben und nur IM M. Luch erzielte ein Remis. Inzwischen hatte unser Reisepartner für eine Überraschung gesorgt. Trotz der Niederlage von Schachikone GM Robert Rabiega gegen GM B. Socko sah es gut für die Tegeler gegen den Aufstiegsaspiranten St. Pauli aus.
Als es auf die 5. Stunde zuging, hatten sich die Wogen geglättet. GM Jakob Meister hatte sicher gewonnen, Im A. Lagunow erfolgreich Revanche genommen gegen die Nationalspielerin Sarah Papp und IM Kamil Stachowiak Remis gespielt. 3 : 4 und alles hing an der Partie IM P: Brodowski gegen IM Eline Roebers. Piotr hatte eine gute Angriffsstellung, aber seine renommierte, erst 16jährige niederländische Gegnerin verteidigte sich äußerst einfallsreich. Die zahlreichen Zuschauer fieberten mit, als es Piotr gelang, den Mattweg zu finden und das 4 : 4 gegen Hamburg zu sichern.
Zum gleichen Zeitpunkt hatte es König Tegel tatsächlich geschafft, gegen St. Pauli einen weiteren Überraschungssieg mit 4,5 : 3,5 einzufahren.
Gut gelaunt ging es zum gemeinsamen Abendessen und danach zog sich so mancher zurück, um sich auf den nächsten Gegner vorzubereiten.
Am 1. Brett spielte Leonid gegen GM B. Socko seinen geliebten Franzosen und es entwickelte sich ein scharfe Stellung, wo Leonid zeitweise zwei Bauern mehr hatte, aber die Königsstellung unsicher war. Als Leonid eine Remisabwicklung übersah, musste er die 2. Niederlage an diesem Wochenende hinnehmen. Ganz anders Raphael Lagunow - nachdem er am Vortag gegen FM K Peirer verzweifelt nach der richtigen Theoriefortsetzung gegrübelt hatte, nahm er am Sonntag den polnischen GM I. Janik regelrecht auseinander.
An allen anderen Brettern sah es recht gut für uns aus. Besonders Thomas Heerde überraschte, weil er gegen den deutlich höher gewerteten FM Martin Voigt sicher Remis spielte und in dem Turmendspiel sogar einen Bauern mehr hatte.
Nachdem Jakob, Piotr und Alexander Remis gespielt hatten, kam es nur noch auf die Partie an Brett 4 an. Unser IM kamil Stachowiak hatte gegen die polnische GM Monika Socko eine starke Angriffsstellung aufgebaut. Aber Monika wehrte sich in beiderseitiger Zeitnot mit allen Mitteln und ähnlich wie am Vortag in der Partie von Piotr hing alles an einem seidenen Faden. Kamil hatte - glücklich - besser gerechnet und sicherte den wichtigen 4,5 : 3,5 Erfolg.
Damit hat sich unsere Tabellensituation gründlich verändert. Das Abstiegsgespenst ist erst einmal gebannt und wir blicken in den nächsten vier Wettkämpfen in Richtung Aufstieg. Zwar sind wir zurzeit nur 7., aber die Mannschaften vor uns haben meistens noch ein Spiel mehr. Zudem dürfen die 2. Mannschaften nur aufsteigen, wenn die 1. Mannschaft absteigt.